Meine Philosophie

Meine Philosophie

In meiner ersten Ausbildung wurde ich darauf geschult die Lebensqualität von Menschen mit Behinderung zu verbessern. 
Dies kollidierte irgendwann mit dem Bild der Hunde in unserer Gesellschaft. 
Hunde werden dressiert, damit sie in unser Bild passen. 
Bekommen Lob und Leckerchen für Verhaltensweisen die uns Menschen gefallen, Tadel und Isolation für unerwünschtes Verhalten. 
Würden wir auf diese Weise einen anderen Menschen behandeln, würde dieser uns verlassen oder bald psychische Auffälligkeiten zeigen.
Seit vielen Jahren gilt es wissenschaftlich als bewiesen, dass Wirbeltiere Gefühle haben. Sie können, wie Menschen, Wut, Trauer, Freude, Ängste, Zweifel, Verantwortung und vieles mehr spüren. 
Weshalb versuchen wir nicht stetig die Lebensqualität unserer Hunde zu verbessern? Stattdessen haben wir unseren Hunden gegenüber viele Ansprüche.
Warum zwängen wir Hunde mit Leckerchen in ein Bild, welches sie von sich aus nicht erfüllen würden?
Wo bleibt die Bedürfnissbefriedigung des Hundes? 
Ist ein Hund glücklich wenn er über Hürden springen, durch einen Tunnel laufen oder mit tänzerischer Leichtigkeit um unserer Füße herumhüpfen soll? Ist dies eine sinnvolle Beschäftigung für den Hund? Würde er dieses Verhalten auch von sich aus zeigen? Ohne Konditionierung?!

Das Training mit Leckerchen ist immer an Bedingungen geknüpft. Der Hund bekommt es als Entschädigung wenn er ein bestimmtes Verhalten ausführt.
Dies rückt die Beziehung zwischen Hund und Mensch zwangsläufig in den Hintergrund. 
Möchten wir wirklich unser Leben mit einem Hund an unserer Seite verbringen oder nur ein gut programmierbares Wesen?

Was ist aus dem sozialen Jagdtier im sicheren Territorium geworden? 
Jagdtrieb zeigt jeder Hund. Und dies zurecht. Nahrungserwerbsverhalten dient dem Überleben und kann nicht weggezüchtet oder abtrainiert werden (ohne die Psyche zu verletzen). Doch wir halten uns ein solches Lebewesen und was es auf keinen Fall soll ist jagen. 
Etwas paradox oder?! 
Jeder Hund hat Grundbedürfnisse, diese sollte der Mensch kennen und erfüllen können. Durch diese Bedürfnissbefriedigung sind oft schon viele Probleme einfach nicht mehr da. 
Nach vielen eigenen Überlegungen und mittlerweile vielen Fortbildungen mit tollen Dozenten auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand, habe ich mich von dem Standarttraining mit Leckerchen abgewandt.
In meiner Hundeschule arbeiten wir unter anderem mit Ersatzbeute und versuchen einer echten Jagd so nah wie möglich zu kommen. Weckt dies nicht erst den Jagdtrieb? Nein, es befriedigt ihn und macht ihn kontrollierbar :).

Ebenso schaffen wir Sicherheit für den Hund, übernehmen Verantwortung und kümmern uns. Wie das eben gute Führungskräfte eben so tun :).

Ich geniese das Strahlen der Hunde in meinem Training, wenn sie Dinge lernen dürfen welche sie auch lernen möchten. Natürlich in Kooperation mit ihrem Menschen und im Bezug auf den Alltag. 

Hab Spaß mit Deinem Hund! Schaffe Verbindungen und Gemeinsamkeiten.

Bist Du neugierig geworden auf ein Umdenken und eine andere Art des Zusammenlebens?

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